Immunsystem von A-Z

Das Immunsystem ist ein komplexes Netz aus verschiedenen Organen, Zellen und Botenstoffen. Welche Elemente sind daran beteiligt? Was sind eigentlich Antigene? Und was versteht man unter humoraler und zellulärer Immunreaktion? Die Antworten auf diese und viele weitere Fragen finden Sie in unserem Immunsystem-Glossar:

A wie…

Allergene: Allergene sind körperfremde Eiweiße, die vom Immunsystem fälschlicherweise als gefährlich eingestuft werden. Diese Proteine stammen zumeist aus harmlosen Quellen aus der Umwelt, zum Beispiel Pollen, Tierhaare, Weizen, Kot von Hausstaubmilben usw. Bei wiederholtem Kontakt mit diesen Stoffen kommt es zu einer übersteigerten Immunreaktion, also einer allergischen Reaktion.

Antigene: Antigene sind Stoffe, die der Körper als fremd erkennt und gegen die er beim Kontakt sogenannte Antikörper bildet. Zumeist handelt es sich dabei um Eiweiße auf der Zelloberfläche von Bakterien, Pilzen und Viren. Antigene sind allerdings keine Gene im eigentlichen Sinne. Der Begriff entstammt den griechischen Worten anti=gegen und gennan=erzeugen, meint also so viel wie „Antikörper erzeugend oder generierend“. Zu jedem Antigen bildet das Immunsystem passende Antikörper, die an das Antigen andocken und es unschädlich machen.

Bei Allergien hält der Körper harmlose Stoffe der Umwelt wie etwa Pollen oder Hausstaubmilben für gefährlich und löst eine Immunreaktion aus. (Siehe auch Allergene.)

Im Falle von Autoimmunerkrankungen hält der Körper Komponenten (Teile) eigener Körperzellen für Antigene und leitet fälschlicherweise eine Immunreaktion gegen den eigenen Körper ein.

Antikörper: Antikörper, auch Immunglobuline genannt, sind Plasmaproteine, die nach Erkennung eines Antigens von den B-Lymphozyten – genauer gesagt von den Plasmazellen – gebildet werden. Sie binden Erreger und machen diese unschädlich. Für jedes Antigen wird ein spezifischer Antikörper gebildet. Je nach Art von Antikörper, befinden sie sich entweder auf der Zelloberfläche von Immunzellen oder schwimmen frei im Blut und können an Antigene von Erregern oder Fremdstoffen andocken. Existiert noch kein passender Antikörper, wird er im Zuge der Immunantwort gebildet (spezifische Immunreaktion).

B wie…

Blut: Das Blut ist für das Immunsystem enorm wichtig, denn es ist neben der Lymphe das Transportsystem des Körpers. In ihm sind alle auf die Immunabwehr spezialisierten Zellen enthalten. Hierbei handelt es sich um die weißen Blutkörperchen (die Leukozyten).

Botenstoffe: Botenstoffe sorgen für die Kommunikation zwischen allen am Immunsystem beteiligten Zellen und Organen. Zu den Botenstoffen des Immunsystems gehören vor allem Zytokine, zum Beispiel Interleukine und Interferone, sowie Tumornekrosefaktoren. Bei allergischen Reaktionen spielen die Botenstoffe Histamin, Prostaglandin und Leukotrien eine wichtige Rolle.

B-Zellen (B-Lymphozyten):  Die B-Zellen sind Teil der erworbenen Immunabwehr. Sie gehören zu den weißen Blutkörperchen und ihre wichtigste Funktion ist die Bildung von Antikörpern. Sobald B-Zellen auf krankmachende Eindringlinge im Organismus treffen, reifen sie zu Plasmazellen heran und bilden Antikörper.

C wie…

Cortisol: Das Hormon Cortisol wird auch als Stresshormon bezeichnet, weil es in Stresssituationen ausgeschüttet wird. In solchen Momenten sorgt Cortisol dafür, dass der Mensch wacher und konzentrierter ist. Außerdem unterdrückt Cortisol Körperfunktionen wie Verdauung und Immunabwehr, um sämtliche Energie den Muskeln zur Verfügung stellen zu können. Auf diese Weise wird ein schnelles Reaktionsvermögen gesichert, was unseren Vorfahren in der Vergangenheit vor allem in Kampf- und Fluchtsituationen von großem Nutzen war. Heute jedoch sind wir nur noch selten solchen Szenarien ausgesetzt. Der Stress, den wir in unserer modernen Welt erleben, ist häufig andauernd, beispielsweise im Berufsleben oder der Familie. Andauernder Stress führt jedoch dazu, dass der Cortisolwert langfristig zu hoch ist. Dadurch wird auch die Immunreaktion dauerhaft vermindert, denn das Immunsystem bildet in diesem Fall weniger Abwehrzellen. Aus diesem Grund werden Sie auf dieser Website häufig die Empfehlung erhalten, Stress zu vermeiden und sich Ruheinseln zu schaffen.

D wie…

Darm: Im Darm sitzen etwa 80 Prozent aller Immunzellen, die dafür zuständig sind, schädliche Mikroorganismen, die unter anderem mit der Nahrung aufgenommen werden, zu bekämpfen. Er ist mit circa acht Metern Länge und mit 400–500 Quadratmetern Oberfläche das größte Immunorgan des Körpers. Als Darmflora oder auch Darmmikrobiom bezeichnet man zudem die Besiedelung des Darms mit Bakterien. Eine gesunde Darmflora sorgt dafür, dass sich beispielsweise pathogene Keime nur schwer ansiedeln und der Körper geschützt bleibt.

Dendritische Zellen: Dendritische Zellen entwickeln sich aus Monozyten und kommen in fast allen Körpergeweben vor. Besonders hoch ist ihre Konzentration allerdings in Mund- und Nasenschleimhaut, den Lungen und im Magen-Darm-Trakt. Die dendritischen Zellen gehören zu den professionell Antigen-präsentierenden Zellen. Sie machen Antigene von Erregern (beispielweise Viren oder Bakterien) an ihrer Zelloberfläche sichtbar (präsentieren sie) und aktivieren dadurch insbesondere die T-Lymphozyten. Damit bilden sie eine Schnittstelle zwischen der angeborenen und der spezifischen (erlernten) Immunantwort.

G wie…

Granulozyten: Sie gehören zu den Leukozyten (weißen Blutkörperchen) und sind Teil der angeborenen Immunabwehr. Granulozyten machen einen Großteil der Leukozyten aus und sind insbesondere für die Abwehr von Infektionen verantwortlich. Dabei unterscheidet man drei Gruppen: neutrophile, eosinophile und basophile Granulozyten.

  • Neutrophile Granulozyten sind insbesondere für die Erstabwehr von Infektionen zuständig. Sie zerstören Bakterien durch Phagozytose oder die Freisetzung von Zellstoffen. Sie stellen die größte Gruppe der Granulozyten dar. Eine Erhöhung von Neutrophilen im Blutbild kann auf eine akute oder chronische Entzündung hindeuten.
  • Basophile Granulozyten enthalten Histamin und Serotonin und sind besonders bei allergischen Reaktionen aktiv. Ihre Konzentration im Blut steigt bei Allergien an. Auch bei Befall mit Parasiten sind die Basophilen aktiv.
  • Eosinophile Granulozyten enthalten Vesikel, die toxische Substanzen beinhalten, mit denen sie insbesondere Würmer und Parasiten unschädlich machen. Sie sind auch an allergischen Reaktionen beteiligt.

H wie…

Histamine: Histamin kommt natürlicherweise im menschlichen Körper und auch in vielen Lebensmitteln vor. Es übernimmt im Körper verschiedenste Funktionen, unter anderem ist Histamin an Immunreaktionen beteiligt. Histamin wird u.a. von den Mastzellen gebildet und kommt auch in den Granula der basophilen Granulozyten vor. Als Botenstoff spielt es bei vielen Prozessen im Körper eine wichtige Rolle, insbesondere bei Entzündungsreaktionen, und bewirkt unter anderem eine Schwellung von Gewebe. An der Entstehung von Allergien beziehungsweise allergischen Reaktionen ist Histamin ebenfalls beteiligt.

Humorale Immunreaktion: Sie wird auch humorale Abwehr oder humorale Immunabwehr genannt. Die Bezeichnung humoral leitet sich vom lateinischen Wort (h)umor ab und bedeutet Feuchtigkeit oder Flüssigkeit. Entsprechend beinhaltet die humorale Abwehr die nicht-zellulären Bestandteile (z.B. Antikörper) in den Körperflüssigkeiten, zum Beispiel im Blut oder der Lymphflüssigkeit. Die humorale Immunreaktion ist Teil der erworbenen Immunantwort.

I wie…

Immunglobuline: Immunglobulin ist eine andere Bezeichnung für Antikörper.

Interferone: Interferone sind körpereigene Proteine, die zur Gruppe der Zytokine gehören. Sie sind also Botenstoffe des Immunsystems und haben eine immunstimulierende sowie antivirale und antitumorale Wirkung.

Interleukine: Interleukine sind Botenstoffe, die zu den Zytokinen gehören. Sie vermitteln in der Kommunikation zwischen den an der Immunreaktion beteiligten Zellen. Interleukine können sehr unterschiedlich auf das Immunsystem einwirken. Dabei können sie zum Beispiel das Wachstum oder die Teilung bestimmter benötigter Zellen anregen beziehungsweise verhindern. Bisher kennt man über 30 verschiedene Interleukine, die nach dem Zeitpunkt ihrer Entdeckung durchnummeriert sind.

K wie…

Knochenmark: Das Knochenmark ist ein Binde- und Stammzellengewebe im Inneren der Knochen. In ihm werden die meisten Arten von Blutzellen gebildet und vermehrt, darunter auch verschiedene Immunzellen (Leukozyten). Diese Immunzellen wandern vom Knochenmark ins Blut und gelangen so in weitere Organe und Gewebe. Das Knochenmark hat somit eine zentrale Bedeutung für die körpereigene Immunabwehr.

L wie…

Leber: Neben der Steuerung von Stoffwechselvorgängen und der Entgiftungsfunktion, leistet die Leber auch einen wertvollen Beitrag zur Immunfunktion. Bei akuten Entzündungsvorgängen werden dort beispielsweise bestimmte Proteine produziert, die die Funktionen des Immunsystems unterstützen. Die in der Leber ansässigen Phagozyten sind außerdem dafür zuständig, dass Bakterien, abgestorbene oder sterbende Zellen und schädliche Fremdkörper im Blut abgebaut werden.

Leukozyten: Leukozyten sind weiße Blutkörperchen, die eine wichtige Rolle in der Abwehr von Krankheitserregern und körperfremden Strukturen spielen. Es gibt verschiedene Arten von Leukozyten, wobei sie in Monozyten, Granulozyten, Mastzellen, dendritische Zellen und Lymphozyten unterteilt werden. Leukozyten kommen unter anderem im Blut, in den Geweben und den Lymphknoten vor.

Lymphatisches System: Zum lymphatischen System gehören die Lymphbahnen (oder Lymphgefäße) und die lymphatischen Organe wie Knochenmark, Thymusdrüse, Lymphknoten, Milz, Peyer-Plaques im Dünndarm sowie die Mandeln. Dieses System ist für die Abwehrfähigkeit des Immunsystems von großer Bedeutung.

Lymphknoten: Lymphknoten sind kleine Gewebeknoten, die entlang der Lymphgefäße verteilt sind. Sie befinden sich an verschiedenen Stellen im Körper, zum Beispiel in den Achseln, der Leiste und am Hals. Die Lymphknoten wirken wie biologische Filterstationen: Verschiedene Abwehrzellen entfernen Erreger, Giftstoffe und Gewebetrümmer aus der Lymphe (Gewebewasser) und sind zudem an der Auslösung von Abwehrreaktionen beteiligt. Geschwollene oder schmerzhafte Lymphknoten lassen auf eine gerade aktive Immunreaktion schließen, etwa bei einem Infekt.

Lymphozyten: Die Lymphozyten gehören zur Gruppe der Leukozyten, also der weißen Blutkörperchen. Sie teilen sich in B-Lymphozyten (B-Zellen), T-Lymphozyten (T-Zellen) und natürliche Killerzellen (NK) auf. Lymphozyten sind besonders wichtig für die Abwehr und erfüllen, je nach Art, verschiedene Funktionen: unter anderem Erkennung und Beseitigung von Erregern, Produktion von Zytokinen, Sekretion von Antikörpern. Ein Großteil der Lymphozyten befindet sich gar nicht im Blut, sondern im Knochenmark, den lymphatischen Organen, Thymus, Milz, Mandeln, Peyer-Plaques im Dünndarm und den Lymphknoten. Erst bei Infektionen steigt ihr Anteil im Blut an. Je nach Art haben Lymphozyten eine Lebensdauer von einigen Stunden bis zu mehreren Jahren.

M wie…

Mandeln: Auch die Mandeln sind Teil des lymphatischen Systems und sind an der Abwehr von Erregern beteiligt. Zu ihnen gehören die Gaumenmandeln, die Rachenmandeln, die Tubenmandeln und die Zungenmandeln. Gemeinsam bilden sie einen Ring, der den Rachen umschließt. In den Mandeln sind Lymphfollikel enthalten, in denen B-Lymphozyten gebildet werden. Bei einer Infektion erhöhen sie die Produktion, wodurch die Mandeln anschwellen und schmerzen. An der seitlichen Rachenwand befindet sich lymphatisches Gewebe, der sogenannte Seitenstrang. Wenn die Mandeln entfernt werden müssen, übernimmt er ihre Aufgaben.

Makrophagen: Der Begriff Makrophagen setzt sich zusammen aus den altgriechischen Wörtern makros=groß und phagein=fressen, weswegen man auch häufig von Fresszellen spricht. Diese Zellen gehören zu den weißen Blutkörperchen. Sie werden als Monozyten im Knochenmark gebildet, bevor sie sich anschließend im Gewebe zu Makrophagen entwickeln. Sie erkennen potenziell gefährliche Fremdkörper wie Bakterien, Viren oder Toxine und verzehren diese, um ein tieferes Eindringen in den Körper zu verhindern.

Milz: Die Milz gehört zu den Organen des lymphatischen Systems und übernimmt verschiedene Aufgaben der körpereigenen Abwehr. Zum einen dient sie als Speicherort für Blutzellen wie Lymphozyten, Erythrozyten, Thrombozyten. Zusätzlich ist sie an der Differenzierung und Vermehrung von Lymphozyten beteiligt. Des Weiteren befinden sich in der Milz sogenannte Fresszellen, welche überalterte Blutzellen sowie Erreger erkennen und verzehren. Obwohl die Milz diese wichtigen Aufgaben im Immunsystem übernimmt, ist sie nicht lebenswichtig für den Menschen. Muss sie entfernt werden, übernehmen andere Organe ihre Aufgaben. Oft jedoch sind Menschen ohne Milz anfälliger für Infekte.

Monozyten: Monozyten gehören zur Familie der weißen Blutkörperchen. Diese werden im Knochenmark gebildet und verbleiben wenige Tage im Blutkreislauf, bevor sie dann rasch in das Gewebe wandern. Dort entwickeln sie sich zu sogenannten Makrophagen, die auch als Fresszellen bezeichnet werden. Nach der Umwandlung spielen sie eine wichtige Rolle bei der Krankheitsabwehr des Körpers.

O wie…

Organe mit Barrierefunktion: Unsere Haut und unsere Schleimhäute (beispielsweise in Mund, Nase oder Darm) sind die ersten Barrieren gegen Krankheitserreger von außen. Dabei hat der Körper ein ausgeklügeltes System an Hilfsmitteln, die Bakterien, Viren und andere Erreger abhalten sollen:

  • bakterienhemmende Substanzen: Sie kommen zum Beispiel in Speichel, Atemwegen und Tränenflüssigkeit vor.
  • Schleim: In ihm bleiben Erreger kleben und können ausgeschieden werden, zum Beispiel in den Bronchien.
  • Magensäure: Sie zersetzt die meisten Erreger, die über die Nahrung aufgenommen werden.
  • Bakterien auf Haut und Schleimhäuten: Diese harmlosen Helfer besiedeln unseren Körper und helfen dabei, Erreger abzuwehren.

P wie

Pathogene: Pathogene ist eine andere Bezeichnung für Krankheitserreger.

Peyer-Plaques: Die Peyer-Plaques sind Ansammlungen von Lymphfollikeln, welche die Schleimhäute des Darms überziehen. Sie sind Teil des lymphatischen Systems.

Phagozyten: Phagozyten (Fresszellen) gehören zu der Gruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Die Zellen identifizieren potenziell gesundheitsgefährdende Fremdkörper sowie abgestorbene Zellen, umschließen diese mithilfe von Fortsätzen und verdauen sie anschließend, um sie unschädlich zu machen.

Phagozytose: Als Phagozytose wird der Prozess der Einschließung und Verdauung von Partikeln, Mikroorganismen und abgestorbenen Zellen durch spezialisierte Abwehrzellen bezeichnet. Zur Phagozytose sind verschiedene Zellen des Immunsystems in der Lage: dendritische Zellen, Monozyten bzw. im Gewebe enthaltene Makrophagen sowie Granulozyten.

S wie…

Schleimhäute: Damit ist die Auskleidung der inneren Hohlräume des Organismus gemeint, wobei sie in gewisser Weise eine Barrierefunktion übernehmen. Wie der Name bereits verrät, sind Schleimhäute für die Produktion von Schleim (Muzin) zuständig, der unter anderem die Anlagerung von Bakterien oder Viren verhindert. Zusätzlich sind sie in der Lage, Immunglobuline wie IgA zu produzieren und den Körper vor Erregern zu schützen. Schleimhäute befinden sich unter anderem in der Nase, im Mund und im Rachen, in der Vagina und in den Harnwegen sowie im Darm.

Spezifische Immunreaktion: Die Immunabwehr unterteilt sich in die unspezifische (angeborene) und die spezifische (erworbene) Immunreaktion. Wenn es dem angeborenen Immunsystem nicht gelingt, einen Erreger zu vernichten, wird die erlernte Immunreaktion eingeleitet, um gezielt dagegen anzugehen. So zum Beispiel werden Antikörper gebildet, die spezifisch für den jeweiligen Erreger sind. Außerdem besitzt das erworbene Immunsystem ein sogenanntes immunologisches Gedächtnis: Gedächtniszellen speichern die Informationen über den Erreger ab und können bei einem erneuten Kontakt damit schnell die entsprechende Immunreaktion einleiten. Bei jeder Auseinandersetzung lernt das Immunsystem sozusagen dazu. Da sich das Immunsystem im Kindesalter noch in der „Trainingsphase“ befindet, sind Kinder häufiger von Infekten und anderen Erkrankungen betroffen.


T wie…

Thymus: Die Thymusdrüse liegt hinter dem Brustbein über dem Herz und ist ein primäres lymphatisches Organ. Sie spielt eine wichtige Rolle für das Immunsystem, da darin die Ausreifung der T-Zellen stattfindet, wobei diese lernen zwischen „selbst“ und „fremd“ zu unterscheiden. Ab der Pubertät bildet sich der Thymus allmählich zurück.

Tumornekrosefaktor-alpha: Kurz TNF-α gehört zu den Botenstoffen (Zytokinen) des Immunsystems und ist an Entzündungsprozessen beteiligt. TNF-α regelt die Aktivität verschiedener Immunzellen. Ausgeschüttet wird TNF-α vor allem von Makrophagen.

T-Zellen: T-Zellen, auch T-Lymphozyten genannt, gehören zu den Abwehrzellen der erlernten Immunabwehr. Es gibt vier verschiedene Typen von T-Zellen:

  1. T-Helferzellen: Es handelt sich um die „Dirigenten“ der erlernten Immunabwehr, welche die Aktivierung anderer Immunzellen – unter anderem über die Produktion von Zytokinen – steuern. So zum Beispiel unterstützen sie die Funktionen der zytotoxischen T-Zellen und der B-Zellen.
  2. Zytotoxische T-Zellen: Sie sind dafür zuständig, infizierte Zellen sowie Tumorzellen zu zerstören. Sie sind insbesondere bei der Abwehr gegen Viren effektiv.
  3. Regulatorische T-Zellen: Sie regulieren das Immunsystem und unterdrücken in bestimmten Situationen die Funktionen von Effektorzellen. Bei der Verhinderung von Autoimmunerkrankungen spielen sie eine wichtige Rolle.
  4. T-Gedächtniszellen: Es handelt sich um langlebige Zellen, die nach der ersten Auseinandersetzung mit einem bestimmten Antigen gebildet werden und bei einer erneuten Konfrontation schnell und effizient die spezifische Immunantwort einleiten. Sie fungieren damit als immunologisches Gedächtnis.

Z wie…

Zelluläre Immunreaktion: Die zelluläre Immunreaktion bezeichnet sämtliche von Immunzellen gesteuerte Prozesse. Dazu gehören zum Beispiel die dendritischen Zellen, Granulozyten, Mastzellen, NK-Zellen, Makrophagen und Monozyten im Falle der unspezifischen (angeborenen) Immunreaktion sowie die B-Zellen und T-Zellen im Bereich der erlernten Immunabwehr.

Zytokine: Zytokine sind vom Körper produzierte Eiweiße, die als Botenstoffe die Kommunikation zwischen den an der Immunreaktion beteiligten Zellen und Organen steuern. Dabei kann man grob entzündungsfördernde (proinflammatorische) und entzündungshemmende (antiinflammatorische) Zytokine unterteilen.

Die entzündungsfördernden Zytokine locken beim Eindringen eines Erregers Immunzellen zum Infektionsort und aktivieren diese. Des Weiteren sorgen sie für eine verstärkte Durchblutung. Zu ihnen gehören zum Beispiel der Tumornekrosefaktor-α, Interferone und die Interleukine IL-1, IL-2, und IL-12.

Nach der erfolgreichen Bekämpfung eines Erregers sorgen entzündungshemmende Zytokine für das Abklingen der Entzündung. Zu ihnen gehören Interleukin-10 und der transformierende Wachstumsfaktor-β. Gemeinsam regulieren proinflammatorische und antiinflammatorische Zytokine den wirksamen Ablauf der Immunantwort. Ihr Gleichgewicht ist entscheidend für die erfolgreiche Immunabwehr.

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