Immunsystem im Fokus: Neue Hoffnung bei Post-Vac

Post-Vac Mikroimmuntherapie

Impfungen haben der Medizin viele Fortschritte und Entwicklungen gebracht, indem sie den Verlauf bestimmter Krankheiten mildern oder den Körper sogar ganz vor bestimmten Einflüssen schützen. Manche Impfungen bergen jedoch das Risiko schwerwiegender Reaktionen, die das Leben der Betroffenen auf vielfältige Weise beeinträchtigen. Diese sogenannten postvakzinalen Störungen (auch: Post-Vac-Syndrom) treten vergleichsweise selten auf, stellen aber eine ernst zu nehmende Belastung für die Patientinnen und Patienten dar.

Zu den jüngsten Ereignissen, bei denen Impfungen und damit verbundene mögliche Beschwerden eine große Rolle spielten, gehört die Coronapandemie. Bei einigen Menschen wurden nach der Booster-Impfung negative Veränderungen festgestellt – das Post-Vac-Syndrom. Wir zeigen, was sich dahinter verbirgt, wie man es erkennt und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. In diesem Zusammenhang möchten wir auch darauf eingehen, welche Rolle das Immunsystem bei Impfungen und anhaltenden Impfschäden spielt und welche Hilfe die Mikroimmuntherapie bei diesem komplexen Thema bieten kann.

Inhalt

Einführung: Was genau ist Post-Vac?

Die Abkürzung Post-Vac bedeutet „nach einer Impfung“ (engl. vaccination = Impfung). Unter diesem Begriff werden verschiedene anhaltende Beschwerden zusammengefasst, die aller Wahrscheinlichkeit nach durch eine Impfung verursacht wurden. Häufig handelt es sich dabei um Symptome, die auch oft mit Post- oder Long COVID in Verbindung gebracht werden. Eine spezifische medizinische Definition (MedDRA-Term/Medical Dictionary for Regulatory Activities) zur einheitlichen Klassifizierung und Erfassung von unerwünschten Nebenwirkungen existiert bisher leider nicht.

Die Abgrenzung zu normalen und akuten Impfreaktionen sowie zu Long COVID findest Du an späterer Stelle hier in unserem Artikel.

Typische Symptome des Post-Vac-Syndroms

Die Symptome des Post-Vac-Syndroms sind individuell verschieden und hängen von verschiedenen Faktoren ab (z. B. Lebensweise, andere Erkrankungen, Immundefekte usw.). In vielen Fällen handelt es sich um ein Bündel von Symptomen, die keinem anderen Auslöser zugeordnet werden können. 


Symptome Post-Vac

Problematisch: Was sind die Herausforderungen bei Post-Vac?

Das Post-Vac-Syndrom hat eine große Schwierigkeit, die für die Betroffenen eine zusätzliche Belastung darstellt. Denn während die Akzeptanz und die Hilfsangebote für Post- und Long-COVID-Patienten allmählich zunehmen, fühlen sich viele Post-Vac-Betroffene weiterhin hilflos und allein gelassen. Post-Vac hat keinen ICD-10-Code und wird daher nicht als eigenständige Krankheit geführt. Zudem erschweren die vielfältigen Symptome und Beschwerden nicht nur die Diagnose, sondern auch die Behandlung. Die genauen Ursachen von postvakzinalen Reaktionen sind noch nicht abschließend geklärt. 

All dies sind Herausforderungen, vor denen Patientinnen und Patienten, aber auch Ärztinnen und Ärzte stehen. Da Post-Vac noch weitgehend unerforscht ist, fehlen Leitlinien, um den Betroffenen schnell und gezielt helfen zu können.

Positiv bleiben
Das heißt aber nicht, dass gegen postvakzinale Reaktionen nichts getan werden kann. Die Forschung beschäftigt sich bereits mit dem Thema. Vor allem das Immunsystem scheint dabei eine wichtige Rolle zu spielen und sollte bei der Suche nach einer geeigneten Behandlung berücksichtigt werden. Wie unter anderem die Mikroimmuntherapie Deine Gesundheit unterstützen kann, zeigen wir Dir weiter unten im Text.

Unterschied zwischen Post-Vac-Syndrom und normalen Impfreaktionen

Direkte Impfreaktionen kurz nach einer Impfung sind nicht ungewöhnlich. In der Regel sind die akuten Beschwerden harmlos und vorübergehend. Es kann zu leichten Schmerzen an der Einstichstelle, Juckreiz, Brennen, Schwellung, Rötung oder Hautausschlag kommen. Manche Menschen verspüren auch ein leichtes „Krankheitsgefühl“ oder fühlen sich schlapp. Diese Reaktionen klingen in der Regel nach einigen Tagen vollständig ab.

Anders sieht es leider beim Post-Vac-Syndrom aus: Hier setzen die Beschwerden zumeist später ein, sind aber auch deutlich stärker. Wann genau die Symptome auftreten, ist individuell verschieden. Bei manchen Menschen beginnen sie schon wenige Tage nach der Impfung, bei anderen erst zwei bis drei Wochen danach. Mögliche Symptome sind Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen/Migräne, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Schwindel, Übelkeit, Bewegungsstörungen und andere. Vielen Betroffenen fällt es schwer, ihren Alltag normal zu bewältigen, da sie schnell erschöpft und kraftlos sind. Beim Post-Vac-Syndrom halten diese Beschwerden über einen längeren Zeitraum an und gehen oft selbst mit Therapie nicht vollständig zurück.

Unterschied zwischen Post-Vac-Syndrom und Long COVID 

Die Symptome von Long COVID und Post-Vac sind sehr ähnlich oder sogar identisch. Der Körper erfährt eine anhaltende Belastung, die ihn nachhaltig schwächt und vor allem zu Leistungsabfall und chronischer Erschöpfung führt. Der Unterschied besteht darin, dass die Beschwerden beim Post-Vac-Syndrom nicht durch eine SARS-CoV-2-Infektion, sondern durch die Schutzimpfung ausgelöst werden. Wie bei Long COVID können nicht nur ältere, vorerkrankte oder geschwächte Menschen betroffen sein, sondern auch gesunde, fitte und junge Menschen.

Diagnose: Wie wird Post-Vac festgestellt?

Während der Coronapandemie wurde innerhalb von etwa zwei Jahren mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung geimpft. Es handelte sich um die größte internationale Impfkampagne aller Zeiten, die nach und nach auch einige Beschwerden und unerwünschte Reaktionen zeigte. Die Fallzahlen für schwerwiegende Impfnebenwirkungen sind zwar gering, aber es gibt sie, und vermutlich gibt es noch eine Dunkelziffer. 

Die Seltenheit von Post-Vac ist auch ein Grund dafür, dass die Ursachen noch nicht umfassend erforscht sind. Das erschwert natürlich auch die Diagnose: Kommt ein Patient mit Symptomen wie chronischer Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, starken Kopfschmerzen oder Herz-Kreislauf-Beschwerden in die Praxis, kann dies auf viele verschiedene Erkrankungen hindeuten. Bislang gibt es keine Richtlinien oder eindeutige Nachweise, die spezifisch auf Post-Vac deuten. Manche Betroffene haben erhöhte Entzündungswerte, bei anderen lassen sich außer den anhaltenden Symptomen keine Auffälligkeiten feststellen.

Gibt es bestimmte Marker bei Post-Vac?

Wie bereits erwähnt, können die Befunde bei postvakzinierten Patienten unterschiedlich ausfallen. In Untersuchungen konnten jedoch einige Hinweise und Marker gefunden werden, die mit Impfreaktionen in Zusammenhang stehen könnten. So fand das Team um Prof. Harald Prüß von der Berliner Charité bei ihren Patient:innen Folgendes vor: 

Der Liquor (Nervenwasser des Gehirns und Rückenmarks) ist normalerweise nahezu frei von Zellen. Bei Patient:innen mit Post-Vac-Beschwerden entdeckten die Mediziner Entzündungszellen und auch Antikörper in hoher Anzahl im Liquor. Die gebildeten Autoantikörper konnten sich an Hirngewebe binden und Störungen verursachen. Darüber hinaus fanden sich nicht nur Antikörper gegen das COVID-Virus, sondern auch gegen Angiotensin II, ein wichtiges Enzym für die Blutdruckregulation.

Solche Marker können auf Fehlfunktionen nach der Impfung hinweisen und sind ein wichtiger Ansatzpunkt für die weitere Forschung.

Welche Rolle spielt das Immunsystem bei Post-Vac?

Das Immunsystem ist der Wächter unserer Gesundheit, der unter anderem schädliche Erreger wie Bakterien, Viren und entartete Zellen aufspürt und unschädlich macht. Daher spielt das Immunsystem sowohl bei Virusinfektionen wie COVID als auch bei Impfungen und der Bildung von Antikörpern eine wichtige Rolle.

Nach einer Infektion, aber auch nach einer Impfung, kann es zu einem „Postinfektionssyndrom“ kommen, bei dem das T-Zell-Immunsystem gestört ist. Dies ist nicht Corona-spezifisch, sondern kann auch bei anderen Infektionen wie z. B. EBV und nach klassischen Impfungen auftreten. Typisch für solche Störungen des Immunsystems sind eine eingeschränkte Funktionalität der T-Lymphozyten, eine TH2-Dominanz (entzündungsfördernde Mechanismen) beziehungsweise ein gestörtes TH1-TH2-Gleichgewicht und eine Hemmung der natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) sowie der regulatorischen T-Zellen. Letzterer Faktor gilt als möglicher Auslöser von Autoimmunerkrankungen

Zusammenfassend bedeutet dies, dass sowohl nach einer Infektion als auch durch eine Impfung Prozesse im Körper in Gang gesetzt werden können, die die natürliche Abwehrreaktion negativ beeinflussen und Mechanismen begünstigen können, die den Organismus nachhaltig schädigen, darunter auch Autoimmunreaktionen. Die genauen Ursachen sind noch nicht abschließend geklärt.


Hypothesen Post-Vac

Überblick zur Mikroimmuntherapie

Wie Du siehst, ist das Immunsystem an vielen Funktionen und Abläufen im Körper beteiligt. Ist das Immunsystem gestört, kann sich das wiederum in einer Vielzahl von Beschwerden oder Krankheiten äußern. Doch wie kann man das Immunsystem unterstützen?

Neben dem individuellen Lebensstil und bestimmten Risikofaktoren, die einen großen Einfluss auf das Immunsystem haben können, gibt es die Möglichkeit, immunologische Fehlfunktionen zu korrigieren. Ziel der Mikroimmuntherapie beispielsweise ist die Wiederherstellung der TH1-TH2-Balance. Auf diese Weise sollen sowohl überschießende Entzündungsreaktionen als auch unzureichende Immunreaktionen reduziert werden. Kurz: Die Mikroimmuntherapie will mit natürlichen Substanzen und Mechanismen dafür sorgen, dass das Immunsystem wieder richtig funktioniert.

Dazu stehen verschiedene Mikroimmuntherapie-Formeln zur Verfügung, die auf unterschiedliche Anwendungsgebiete spezialisiert sind.  

Wo findet die Mikroimmuntherapie Verwendung?

Beim Post-Vac-Syndrom kann die Mikroimmuntherapie als ergänzende Behandlung in Betracht gezogen werden, um den Körper auf immunologischer Ebene zu unterstützen. Da vor allem Störungen im Gleichgewicht der TH1- und TH2-Zellen sowie chronische Entzündungen im Zusammenhang mit dem Post-Vac-Syndrom vermutet werden, kann die Feinregulation des Immunsystems ein wichtiger Schritt zur Besserung der Beschwerden sein. 

Bei der Mikroimmuntherapie werden Zytokine eingesetzt. Mithilfe von Zytokinen koordiniert auch der Körper seine eigene Immunreaktion. Eine Behandlung mit der Mikroimmuntherapie zielt daher darauf ab, überaktive entzündungsfördernde Prozesse zu dämpfen und chronische Entzündungen im Körper zu reduzieren. Ein funktionierendes Immunsystem ist zudem die Basis, um das Risiko von Infektionen oder anderen negativen Einflüssen auf den Körper zu senken. 

Da eine gezielte Behandlung von postvakzinalen Beschwerden aufgrund fehlender Erfahrungen und Studien noch nicht möglich ist, konzentriert sich die Therapie auf die Linderung der Symptome und auf die Verbesserung der Lebensqualität. Neben der Mikroimmuntherapie können auch Bewegungstherapien, Entspannungstherapien, Naturpräparate, bestimmte Medikamente und psychologische Ansätze integriert werden. Die Behandlung ist daher immer individuell ausgerichtet und angepasst.

Beratung durch erfahrene Mikroimmuntherapeuten

Mehr über die Mikroimmuntherapie, ihre Anwendungsgebiete und ihren Beitrag zur Therapie von postvakzinalen Reaktionen erfährst Du in einem persönlichen Gespräch mit einem erfahrenen Mikroimmuntherapeuten. Mit unserer Suchfunktion kannst Du online Experten direkt in Deiner Nähe finden.

Außerdem kannst Du über die Spezialisten-Suche gezielt nach Mikroimmuntherapeuten filtern, die sich auf den Bereich Long COVID und Post-Vac spezialisiert haben. Hier gelangst Du zur Übersicht der Schwerpunkte.

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Fazit: Forschungsstand und Ausblick zu Post-Vac

Die Forschungsergebnisse zu Post-Vac sind leider noch sehr begrenzt und erlauben es noch nicht, eine effektive Präventions- oder Behandlungsstrategie zu entwerfen. Zunächst ist es wichtig, den Informations- und Forschungsstand zu Post-Vac zu verbessern und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Denn auch wenn das Post-Vac-Syndrom sehr selten ist, stellt es für die Betroffenen eine gravierende Veränderung dar, für die es bisher nur wenige Hilfsangebote gibt. 

Ebenso wichtig ist es, mögliche Ängste und Zweifel der Menschen abzubauen. Impfungen sind nach wie vor eine bedeutende und wirksame medizinische Maßnahme. Wenn wir verstehen, warum und wie es zu postvakzinaler Reaktionen kommen kann und vor allem, wie man sie möglichst verhindern kann, ist das ein entscheidender Ausgangspunkt für weitere Impfvorgänge.

Du hast noch Fragen zum Post-Vac-Syndrom, Long COVID oder der Mikroimmuntherapie? Oder möchtest Du Deine eigenen Erfahrungen mit dem Thema teilen? Dann schreib uns gern! Wir freuen uns auf Deine Nachricht direkt unter diesem Artikel, auf Instagram, Facebook oder per E-Mail!

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Bild: © iStock.com/Poike