Long COVID bei Kindern – welche Langzeitfolgen hat COVID auf das kindliche Immunsystem?

Long COVID bei Kindern

Langanhaltende Symptome und Beschwerden nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 werden aktuell vielfach thematisiert und mit einem starken medizinischen Interesse untersucht. Die Datenlage dazu ist noch nicht optimal, sodass zuverlässige Aussagen oftmals schwer zu treffen sind. Die Zahlen zur Häufigkeit beziehungsweise die Wahrscheinlichkeit von Long COVID nach einer Corona-Erkrankung schwanken dabei laut RKI zwischen etwa 7,5 und 41 Prozent. Auch Kinder und Jugendliche können von anhaltenden Folgen einer COVID-Infektion betroffen sein, was sich unter anderem in Leistungsabfall, Schlafstörungen und Kopfschmerzen niederschlägt. Das kindliche Immunsystem weist dabei bestimmte Besonderheiten auf. Wie kann Long COVID bei Kindern therapiert werden? Und welche Hilfe bietet die Mikroimmuntherapie in diesem Zusammenhang?

Die angeborene Immunabwehr

Unser Immunsystem lässt sich grundlegend in zwei verschiedene Formen unterscheiden: das angeborene Immunsystem und das erlernte Immunsystem. Diese beiden Abwehrinstanzen ergänzen sich, um den Körper bestmöglich vor gesundheitsschädlichen Erregern sowie vor entarteten Zellen zu schützen.

Bereits vor der Geburt entwickelt sich das Immunsystem und bildet sich langsam aus. Zusätzlich schützt der Mutterleib das Ungeborene vor Erregern und Krankheiten. Wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt, ist das angeborene Immunsystem von dem Zeitpunkt an, an dem das Kind auf die Welt kommt, einsatzbereit. Seine Aufgaben bestehen darin, schädliche ungebetene Gäste im Körper zu lokalisieren und unschädlich zu machen. Diese allgemeine Abwehr richtet sich vor allem gegen bakterielle Infektionen. Sie wird auch als unspezifische Abwehr bezeichnet.

Das Immunsystem von Kindern – ein eifriger Schüler

Das Immunsystem von Kindern ist jedoch noch nicht vollständig entwickelt. Stattdessen lernt es stetig dazu, indem es mit verschiedenen Erregern in Kontakt tritt, sich mit diesen auseinandersetzt und jegliche Informationen zur Bekämpfung dieser Störenfriede abspeichert. Hierbei handelt es sich um das erlernte oder spezifische Immunsystem. Es wird zur Hilfe gerufen, wenn die unspezifische Abwehr nicht mit den Erregern fertig wird. In diesem Fall sendet es Zytokine aus, die die Immunzellen der spezifischen Abwehr anfordert.

Angeborenes und erlerntes Immunsystem
Unsere Immunabwehr besteht aus dem angeborenen und dem erlernten Immunsystem.

Aus diesem Grund sind Kinder häufiger von verschiedenen Erkrankungen und wiederkehrenden Infekten in ihren jungen Jahren betroffen. Es handelt sich also um eine ganz normale Entwicklung des Körpers und des Immunsystems. Bis etwa zum 10. Lebensjahr sind Kinder „aus dem Gröbsten heraus“ – das bedeutet, dass sich das Immunsystem soweit weiterentwickelt hat, dass es für gewöhnlich mit dem Großteil der Viren und Bakterien sehr gut fertig werden kann. Ausgelernt hat es trotzdem nicht: Selbst im Erwachsenenalter wird unser Immunsystem trainiert, wenn es mit bislang unbekannten Erregern oder neuen Formen von Erregern in Kontakt tritt.

Gibt es Long COVID bei Kindern und Jugendlichen?

Long COVID betrifft nicht nur Erwachsene, sondern auch Jugendliche und sogar Kinder. Auch in diesem Bereich gibt es verschiedene Studien, die jedoch noch keine eindeutigen Ergebnisse zulassen, da die Diagnosekriterien noch nicht eindeutig festgelegt sind beziehungsweise Kontrollgruppen fehlen. Eine Metaanalyse aus dem Mai 2022 schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder nach einer Corona-Infektion unter Long-COVID-Symptomen leiden, auf 0,8 bis 13,3 Prozent. Experten gehen davon aus, dass sich die Fallzahlen eher im unteren Spektrum bewegen und Long COVID somit eher selten bei Kindern auftritt, aber das ist noch nicht abschließend geklärt. Sicher ist nur, dass Long COVID bei Kindern das Immunsystem nachhaltig belasten kann.

Zusätzlich kann unabhängig von einer Erkrankung mit dem Coronavirus oder Long COVID auch die allgemeine Pandemiesituation die Gesundheit und speziell die Psyche von Kindern negativ beeinflussen. Daraus kann sich ein geschwächtes Immunsystem entwickeln, was wiederum häufig weitere Erkrankungen fördert und somit eine Spirale in Gang setzt, die es zu unterbrechen gilt.

Häufige Symptome von Long COVID bei Kindern

Die Symptome von Erwachsenen und Kindern unterscheiden sich in der Gesamtheit nicht. Stattdessen lassen sich individuelle Unterschiede in den Beschwerdebildern der Betroffenen feststellen. Es gibt einige Symptome, die gehäuft auftreten, und andere, die seltener vorkommen. Oftmals handelt es sich um ein Bündel aus verschiedenen Beschwerden, die die Kinder längere Zeit begleiten. Dazu können folgende gehören:

Long COVID bei Kindern
Unter Long COVID werden Symptome und Beschwerden verstanden, die auch nach der Corona-Erkrankung für längere Zeit anhalten. Die Symptome können dabei von Kind zu Kind verschieden sein.

Was hilft bei Long COVID bei Kindern?

Eine gezielte Behandlung von Long COVID bei Kindern existiert derzeit noch nicht, da genaue Erkenntnisse über die Ursachen, das Auftreten und den Verlauf von Long COVID fehlen. Die Therapien zielen daher vor allem darauf ab, die bestehenden Beschwerden bestmöglich zu lindern.

Ein sehr guter Ansatz, um den Körper bei der Regeneration zu unterstützen, ist die Stärkung der eigenen Immunabwehr. Das Immunsystem ist maßgeblich an der Gesundheit beteiligt. Ist es geschwächt und kann seine Aufgaben nicht mehr adäquat ausführen, erhöhen sich die Risiken für zahlreiche Erkrankungen. Durch das Coronavirus wird das Immunsystem belastet und aus seiner natürlichen Balance gebracht. Mit der aktiven Stärkung des Immunsystems helfen wir dem Körper dabei, sich selbst zu helfen.

Das kann wie folgt aussehen:

1. Gesunde Ernährung: Achten Sie darauf, dass sich Ihr Kind gesund und abwechslungsreich ernährt. Bieten Sie ihm vor allem frische und natürliche Zutaten wie Obst, Gemüse, Gewürze und Kräuter an. Industrielle Fertignahrung ist hingegen oftmals mit Zusätzen, zu viel Salz und hohen Mengen Zucker versehen.

2. Ausreichend trinken: Auch die Flüssigkeitszufuhr ist für die Gesundheit entscheidend. Der Körper besteht zu einem großen Teil aus Wasser. Für den reibungslosen Ablauf verschiedener Funktionen im Körper ist es somit unerlässlich. Reichen Sie Ihrem Kind bestenfalls ungesüßte Tees und Apfelschorlen oder Wasser. Limonaden beziehungsweise zuckerhaltige Getränke sollten eher die Ausnahme darstellen.

3. Bewegung fördern: Spiel und Sport an der frischen Luft sind ebenfalls sehr wichtig. Körperliche Bewegung ist nicht nur entscheidend für die motorische Entwicklung Ihres Kindes, sondern auch für die Gesundheit des Immunsystems. Findet der Sport dazu noch in der freien Natur statt, umso besser!

4. Ruhe, Erholung und Schlaf: Kindergarten, Schule, Freizeit, Freunde, Familie, Hobbys – auch ohne Pandemie kann das tägliche Pensum bei Kindern recht hoch und fordernd sein. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass Sie darauf achten, dass Ihr Kind die Möglichkeit hat, zur Ruhe zu kommen. Regelmäßige Pausen sorgen dafür, dass unser Körper sich entspannen und regenerieren kann. Auch für die Abwehr ist das von Bedeutung. Insbesondere im Schlaf sammelt unser Körper Energie und Kraft. Führen Sie am besten eine feste Schlafroutine mit Ihrem Kind ein, sodass es ausreichend und erholsam schlafen kann.

Mikroimmuntherapie – auch für das kindliche Immunsystem bestens geeignet

Eine zusätzliche Hilfe für das Immunsystem bietet die Mikroimmuntherapie. Sie ist eine Low-Dose-Immuntherapie, bei der die natürlichen Bestandteile in sehr geringen Konzentrationen vorliegen und somit auch bei den kleinen Patienten sehr gut verträglich sind. Die Einnahme der Mikroimmuntherapie-Präparate ist unkompliziert und schnell. Sie werden unter die Zunge gegeben und gelangen dort über das Lymphsystem schnell in den Körper, wo sie mithilfe von Botenstoffen (Zytokinen), die der Körper selbst kennt und nutzt, das Immunsystem unterstützen. Die sequenzielle Abfolge der Mikroimmuntherapie ist an den natürlichen Ablauf einer Immunreaktion angepasst. Somit wird die ursprüngliche, intakte Wirkungsweise des Immunsystems „nachgeahmt“ beziehungsweise gefördert.

Die leichte und risikoarme Anwendung der Mikroimmuntherapie macht sie zu einer geeigneten Behandlung für Kinder mit Long COVID. Zudem ist die Mikroimmuntherapie so sanft, dass sie nicht aggressiv in das kindliche Immunsystem eingreift, sondern ihm bei der Entwicklung helfen kann und es schonend trainiert.

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Verwenden Sie die Mikroimmuntherapie bei Long-COVID-Symptomen niemals in Eigenregie, sondern fragen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin oder Therapeuten/Therapeutin. Auf der Website der Medizinischen Gesellschaft für Mikroimmuntherapie (MeGeMIT) finden Sie eine Liste von Ärzt:innen und Therapeut:innen, die die Anwendung der Mikroimmuntherapie erlernt haben. Hier gelangen Sie direkt zur Therapeutenliste.

Kontaktieren Sie die MeGeMIT bei Fragen zur Mikroimmuntherapie.
Bitte beachten Sie: Die getroffenen Aussagen zu Indikationen und Wirksamkeit beruhen auf den Erfahrungen der praktizierenden Mikroimmuntherapeuten.

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